Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder ........? "Beipackzettel" der Abtreibung"

Abtreibung ist nicht ein banaler Eingriff wie zum Beispiel eine Blinddarmoperation, da es sich ja nicht darum handelt, ein krankes Organ zu entfernen, sondern ein kleines Lebewesen zu unterdrücken, das lebt und sich rasch entwickelt, in Wirklichkeit ein Sohn oder eine Tochter ist, die geboren werden wollen.

Diese kleinen Lebewesen sehen ab der 6. Schwangerschaftswoche (SSW) ähnlich aus wie ein Kind in Miniatur, und mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft wird dieses Aussehen immer klarer erkennbar.

Sie besitzen ein Herz, das ab der 3. SSW schlägt, beginnen sich ungefähr 8 Wochen nach der Empfängnis zu bewegen, und mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft werden ihre Bewegungen zunehmend komplexer und lebhafter.

Eine Abtreibung ist für die körperliche Gesundheit der Frau nicht vollkommen risikolos, auch nicht, wenn sie technisch korrekt im Krankenhaus durchgeführt wird.

Diese Gefahren sind heute vermindert, trotzdem erscheint es notwendig, die Frau zu informieren. Die unmittelbaren intraoperativen Risiken sind darauf zurückzuführen, dass die Wand der Gebärmutter während der Schwangerschaft sehr verletzlich und blutreich ist. Es besteht daher eine bestimmte Gefahr, dass im Laufe des Eingriffs die Sonde, die ja in die Gebärmutterhöhle eingeführt wird, einen Durchbruch der Uteruswand oder eine Schädigung der großen Blutgefäße dieses Organs verursacht, womit schwere Blutverluste verbunden sind. Jede dieser Komplikationen kommt im Mittel 4 oder 5 mal auf 1000 Abbrüche vor.

Manchmal ist der Blutverlust durch die Zerstörung eines großen arteriellen Blutgefäßes der Gebärmutter so groß und unstillbar, dass es notwendig ist, die Gebärmutter dringend chirurgisch zu entfernen, um das Leben der Frau zu retten.

Außerdem besteht die Gefahr von Schädigungen, die sich erst einige Zeit nach dem Eingriff bemerkbar machen.

Darunter fallen in erster Linie die Infektionen. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen bezüglich der Keimfreiheit, passiert es während des Eingriffs häufig, dass Keime in die Gebärmutterhöhle verschleppt werden und so Entzündungen verursachen können. Manchmal sind diese Infektionen akut und zeigen sich wenige Tage nach dem Eingriff mit hohem Fieber. In der größeren Anzahl der Fälle jedoch erlaufen die Entzündungen in abgeschwächter Form und gehen unbemerkt vorbei. Trotzdem kann sich die Entzündung auch in diesen Fällen von der Gebärmutterhöhle in die Eileiter und in die Eierstöcke ausbreiten und dort Schäden verursachen, die zur Unfruchtbarkeit führen können. Die Unfruchtbarkeit, die durch Infektionen nach einer Abtreibung verursacht wird, ist eine der häufigsten körperlichen Komplikationen und kommt bei ca. 4% der Eingriffe vor.

Es bestehen auch Gefahren bezüglich weiteren Schwangerschaften. Die gewaltsame Erweiterung des Gebärmutterhalses verursacht Schädigungen seiner Muskelfasern, was zur Folge hat, dass der Gebärmutterhals bei einer nachfolgenden Schwangerschaft eher dazu neigt, sich vor dem Geburtstermin zu öffnen. Aus diesem Grunde verdoppelt sich die Möglichkeit von Fehl- und Frühgeburten in darauffolgenden Schwangerschaften nach einer Abtreibung, und sie verdreifacht sich nach zwei.

Schließlich verdienen die möglichen psychologischen Konsequenzen einer Abtreibung eine besondere Beachtung.

Häufig erscheinen die Schwierigkeiten, die mit einer unerwarteten und unerwünschten Schwangerschaft verbunden sind, einer Frau schwerwiegender, als die in Wirklichkeit sind, auch auf Grund der vorübergehend besonderen Hormonsituation. Tatsächlich zeigen viele Beobachtungen, dass die neuen Gefühlsbindungen, die sich nach der Geburt zwischen Mutter und Neugeboren einstellen, fast immer die Gefühlslage der Frau von Grund auf verändern und Probleme und Situationen, die am Anfang der Schwangerschaft dramatisch und unbewältigbar erschienen waren, nun leicht annehmbar erscheinen lassen.

Andererseits ist das Bewußtsein, persönlich in die Unterdrückung des eigenen Kindes verwickelt zu sein, für eine Frau ein so beängstigender Gedanke und in so krassem Gegensatz mit dem natürlichen Mutterinstinkt, dass daraus eine ernsthafte seelische Belastung für den Rast des Lebens erwachsen kann. Tatsächlich ist dies die größte Gefahr, da zwischen 30 und 60 % der Frauen später mehr oder weniger schwere seelische Schäden davontragen, die auf diese Entscheidung zurückzuführen sind. Im Allgemeinen entstehen Krankheitsbilder, bei denen sich depressive Störungen mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Angstzuständen verbinden. Deshalb ist es der Gesichtspunkt, den Sie am aufmerksamsten in Betracht ziehen sollten.

Seien Sie sich auch dessen bewußt, dass niemand Sie dazu zwingen kann, eine Schwangerschaft vorzeitig zu beenden, die, sollten Sie dies wünschen, vollständig unter ärztlicher Aufsicht anonym zu Ende gebracht werden kann mit darauffolgender Freigabe des Kindes zur Adoption.

Außerdem gibt es etliche Hilfsmaßnahmen, öffentlich oder auch privater Natur, die Ihnen behilflich sind, Ihr neues Leben mit dem Kind zu organisieren.