Wie gehen Frauen mit diesen Problemen um?

Verdrängung

 

Die Folgen des Abtreibungstraumas entziehen sich einer bewußten Steuerung durch die Betroffene.

Je nach Reife und Veranlagung verdrängen Frauen das Geschehen - manchmal jahrelang.

Sie sind dann aber oft krankhaften - seelisch bedingten - Störungen ausgesetzt, die sie vielfacht nicht in Zusammenhang mit der Tötung des Kindes setzen.

Projektion und Rechtfertigung

Manche Frauen übertragen ihre Probleme - auch Schuld- und Haßgefühle - auf andere Personen: Partner, Arzt, Eltern, Freunde, auf "alle" Männer. Hierdurch entstehen erhebliche Beziehungsstörungen.

Oder sie versuchen, sich immer wieder zu rechtfertigen und verteidigen ihre Entscheidung, obwohl sie niemand angreift.

Konfrontation:

Ein kleine Gruppe der Frauen kommt recht bald auf die Bewältigungsstrategie, die wir Konfrontation nennen.

Erst die bewußte Auseinandersetzung mit der Tötung des Kindes und die Anerkennung der Fakten (Schuld) kann Erleichterung bringen.Nur wenn die Frau die schmerzlichen Erinnerungen, Wut und Trauer zuläßt, ist die Aufarbeitung und damit Versöhnung möglich.

Diese existentielle Bewältigung von Abtreibungserfahrungen ist ein Prozeß von unterschiedlicher Dauer.